Member-only story
Was will mir das innere Kind sagen?
Es war die erste Klassenreise. Ich erinnere mich nur noch lückenhaft an die Geschehnisse. Ein paar Bilder gemischt mit Gefühlsfetzen. An eine Sache erinnere ich mich aber als wäre sie gestern. Ich war vielleicht 7 Jahre alt und das erste Mal weg von zuhause und hatte schon nach kurzer Zeit elendiges Heimweh. Ich schrieb einen Brief an meine Eltern und flehte sie an mich abzuholen, weil ich es so schrecklich fand. Als die Klasse eine Nachtwanderung unternehmen wollte, blieb ich in der Herberge. Ich wollte allein mit mir und meinen Gefühlen sein. Ich weinte stundenlang in mein Kissen und fühlte mich als würd die Welt untergehen. Ich erinnere mich, dass ich mich am nächsten Tag versuchte beim Spielen abzulenken. Während die anderen Kinder Spaß hatten, lag die Melancholie schwer wie ein dichter Nebel auf meinem Gemüt und das einzige was ich wollte, war zurück nach Hause.
Als Kind dachte ich, dass es normal sei diese Gefühle so intensiv zu fühlen, aber erst jetzt verstehe ich, dass viele von uns es entweder nicht vorgelebt bekommen haben oder von Natur aus eher am anderen Ende des Spektrums liegen. Ganz ohne Wertung. Alles hat seine Vor- und Nachteile und jedes gelebte Extrem beschneidet einen immer in der Möglichkeit das volle Spektrum der Realität zu erfahren.
35 Jahre später komme ich wieder zu dieser Erinnerung zurück. Die unverarbeiteten Ereignisse der…